Körper- und Nervensystemorientierte Methoden
Ich arbeite mit folgenden Methoden in meiner Praxis:
Organic Intelligence® (OI)
Organic Intelligence (OI) ist eine wachstumsorientierte Methode, die sich darauf konzentriert, die angeborenen Selbstheilungskräfte des Körpers und des Nervensystems zu stärken, um Resilienz und Wohlbefinden zu fördern, insbesondere im Zusammenhang mit posttraumatischem Wachstum.
OI nutzt Erkenntnisse aus den Bereichen somatisches Bewusstsein, Psychobiologie, positive Psychologie und komplexe Systemtheorie, um mit den biologischen Signalen und der Neurobiologie des Körpers zu arbeiten und Menschen dabei zu helfen, durch die Nutzung ihrer innewohnenden Ressourcen vom Überlebensmodus in den Wachstumsmodus zu wechseln.
Das Ziel besteht nicht unbedingt darin, sich mit dem Trauma zu beschäftigen, sondern die biologischen Signale der Heilung sanft zu verstärken und die Kapazität und Bandbreite einer Person zu vergrößern, um die Herausforderungen des Lebens mit mehr Leichtigkeit und Verbundenheit zu bewältigen. Je mehr Kapazität wir haben, desto besser können wir mit Komplexität umgehen, beispielsweise im komplexen Bereich der Beziehungen.
Organic Intelligence Sitzungen finden im Rahmen eines freien assoziativen Gesprächs statt. Der Ansatz basiert auf den Prinzipien von Carl Rogers: Empathie, bedingungslose Wertschätzung und Kongruenz.
"The job is enjoyment." - Steven Hoskinson
Somatic Experiencing® (SE)
Somatic Experiencing ist eine Methode zur Lösung von traumatischem oder chronischem Stress im Nervensystem, entwickelt von Dr. Peter Levine. Sie ist eine Körper- und Nervensystemorientierte Methode.
SE orientiert sich an der Funktion des Nervensystems und wie es bei überwältigender Gefahr reagiert (Kampf, Flucht und Erstarrung) und lehrt auch, wie es wieder in sein natürliches Gleichgewicht finden kann. (lies dir am besten erst Was ist Trauma? durch)
Die Methode wird oft als körperorientiert bezeichnet, was aber nicht heißt, dass man direkt mit dem Körper oder Empfindungen arbeiten muss, dass kann oft schon zu viel sein für manche Klient*innen. Es wird immer angepasst an die Kapazität des Nervensystem der Klientin/des Klienten und auf unterschiedlichen Ebenen des Erlebens (Bilder, Bewegungen, Gedanken, Empfindungen, Emotionen) gearbeitet. Außerdem arbeitet man in so kleinen Schritten, dass das Nervensystem nicht erneut überfordert wird und stärkt als Gegengewicht zum Trauma immer auch die Ressourcen des Kienten/der Klientin.
Mit Somatic Experiencing lässt sich sowohl mit Schocktrauma und Entwicklungstrauma arbeiten. Es kann dabei helfen, die natürliche Selbstregulation im Nervensystem wiederherzustellen und damit die durch Trauma entstandenen, oft vielfältigen Symptome, zu lösen.
Beim SE wird das traumatische Ereignis in kleinen Schritten neuverhandelt und so die wie "stecken gebliebenen" Überlebensreaktionen vollendet und damit die im Nervensystem gebundene Überlebensenergie auf natürliche Weise entladen (mit beispielsweise zittern).
So kann das traumatische Ereignis in die Vergangenheit rücken und der Körper reagiert nicht mehr so, als würde das Ereignis immer noch im Hier und Jetzt passieren (z. B. mit erhöhter Schreckhaftigkeit).
Letztendlich lernt man bewusst mit allem (angenehm wie unangenehm), was in einem vorgeht, sein zu können ohne wieder überwältigt zu werden.
Eine Besonderheit bei dieser Methode ist, dass man das traumatische Ereignis nicht erneut erzählen muss (nur so viel wie man möchte). Man kann, wenn man möchte, inhaltsfrei arbeiten.
Somatisch Emotionale Integration® (SEI)
Somatisch Emotionale Integration ist eine sanfte Methode von Dami Charf, die auf die Therapie von Bindungstraumata ausgelegt ist.
Diese Methode orientiert sich auch an der Funktion des Nervensystems und arbeitet köper- und bindungsorientiert und hilft dadurch dysfunktionale Muster zu erkennen, zu verändern und neue Verhaltensweisen möglich zu machen. Ziel ist es die Selbstregulations- und Bindungsfähigkeit zu verbessern und sich selbst mehr anzunehmen und zu lieben - anders gesagt: In gutem Kontakt mit sich selbst und anderen sein zu können.
Inner Relationship Focusing (IRF)
Inner Relationship Focusing ist eine Weiterentwicklung vom Focusing von Eugene Gendlin und es geht vor allem um die Beobachtung der Beziehung des Selbst zu eigenen inneren Anteilen zu einem selbst bestimmten Thema/Problem und hat als Ziel das Anerkennen und Annehmen aller inneren Anteile.
Bei dieser Methode geht es auch darum, den inneren Beobachter und die eigene Präsens weiterzuentwickeln, um das innere Geschehen bewusst verfolgen zu können und anzunehmen. Dies schafft Raum für Veränderung. Man gelangt so zu neuen Einsichten, entwickelt sich weiter und geht liebevoller und verständnisvoller mit sich um.